Förderung Interdisziplinäre Veranstaltungen (FIV)

Unterstützung für die Konzeption und Durchführung interdisziplinärer, fakultätsübergreifender Lehrveranstaltungen.

«Die Universität bereitet die Studierenden optimal für die Zukunft vor. Die Qualität der Studienangebote wird weiter gesteigert und die Inter- und Transdisziplinarität in der Lehre gefördert.» (Strategie 2030)

Im Rahmen der Strategie 2030 unterstützt die Universität Bern die Konzeption und Durchführung interdisziplinärer, fakultätsübergreifender Lehrveranstaltungen. Durch vermehrte interfakultäre Kooperationen soll die Entwicklung von Lehrveranstaltungen gefördert werden, welche das Interesse der Studierenden für interdisziplinäre Ansätze wecken und als Anregung für innovative Forschung dienen. Die bereitgestellten Mittel können für die Durchführung einer Lehrveranstaltung eingesetzt werden. Sie sind eine Anschubfinanzierung für nachhaltige Entwicklungen in der interdisziplinären Lehre.

 

Ausschreibung

Die Ausschreibung für das FS25 ist geschlossen. Informationen zum Ausschreibung für das HS25 finden Sie ab Januar 2025 auf dieser Seite.

Nutzen für die Dozierenden

Interdisziplinäre Lehre schafft eine Plattform für den Austausch von Ideen und Wissen zwischen verschiedenen Disziplinen – bei Studierenden und Dozierenden. Dies kann zu neuen Erkenntnissen führen und den Fortschritt in verschiedenen Forschungsbereichen beschleunigen. Die Dozierenden erhalten die Möglichkeit, ihr Fachwissen zu erweitern, kollaborative Forschungsmöglichkeiten zu nutzen, ihre Lehrmethoden zu verbessern, inspirierende Austauschmöglichkeiten mit Studierenden zu schaffen und ihre fachliche Flexibilität zu fördern.

Nutzen für die Studierenden

Viele der heutigen Probleme erfordern einen ganzheitlichen Ansatz, der über die Grenzen einzelner Fachbereiche hinausgeht. Durch interdisziplinäre Lehre lernen Studierende, verschiedene Perspektiven einzunehmen und unterschiedliche Herangehensweisen zu kombinieren, um komplexe Probleme effektiver anzugehen.
Interdisziplinäre Lehre kann den kreativen Prozess stimulieren und zur Entwicklung neuer Ideen und Lösungen beitragen. Indem Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten, können sie ihre unterschiedlichen Kenntnisse und Erfahrungen kombinieren, um innovative Ansätze zu entwickeln, die in einer klassischen Veranstaltung möglicherweise nicht entstanden wären.
Die Arbeitswelt erfordert oft interdisziplinäres Denken und die Fähigkeit, mit Menschen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenzuarbeiten. Studierende werden durch fakultätsübergreifende Lehrangebote besser auf diese Anforderungen vorbereitet. Sie können über ihre eigenen Fachbereiche hinausblicken und ein breiteres Verständnis für die Welt entwickeln.

Sie planen eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung oder wollen sich auf FIV bewerben? Wir haben auf Basis der Erfahrungen von FIV-Dozierenden wertvolle Tipps für die Organisation und Durchführung solcher Lehrveranstaltungen zusammengestellt.

Organisation und Planung

  • Regularien einbeziehen: Berücksichtigen Sie die unterschiedlichen Regularien der beteiligten Fakultäten und planen Sie entsprechend. Dies betrifft insbesondere die Lehrveranstaltungstermine und die Anrechnung von ECTS in den unterschiedlichen Studiengängen.
  • Veranstaltung ankündigen: Sonder-Veranstaltungen bedürfen einer erhöhten Sichtbarkeit. Planen Sie die Ankündigung und Bewerbung der Veranstaltung frühzeitig, um genügend Teilnehmende zu gewinnen. Nutzen Sie verschiedene Kanäle (Mailing, Aushang, Website etc.) zur Bewerbung.
  • Koordination sicherstellen: Arbeiten Sie eng mit ihren Co-Dozierenden zusammen, um eine reibungslose Durchführung zu gewährleisten.
  • Kurskoordination benennen: Es kann hilfreich sein, wenn ein*e Dozent*in die Rolle der Kurskoordination übernimmt. Das erleichtert die Organisation der Lehrveranstaltung. 
  • Aufwand realistisch einschätzen: Interfakultäre Veranstaltungen haben einen u.U. erhöhten Planungsaufwand. Kalkulieren Sie diesen entsprechend bei der Vorbereitung und Durchführung ein. 

Lernfortschritte sicherstellen

  • Aufwand kommunizieren: Interfakultäre Veranstaltungen finden die Studierenden sehr bereichernd, auch wenn sie mitunter einen Mehraufwand gegenüber „normalen“ Lehrveranstaltungen bedeuten. Kommunizieren Sie daher den Aufwand transparent.
  • Vorwissen berücksichtigen: Stellen Sie sicher, dass notwendiges Vorwissen vor Veranstaltungsbeginn kommuniziert wird, oder bieten Sie vorbereitende Materialien (Texte, E-Learning-Module etc.) an.
  • Feedback einholen: Um den Lernfortschritt sicherzustellen, sollte regelmäßig Feedback eingeholt und die Veranstaltung entsprechend angepasst werden.
  • Anpassungsfähig bleiben: Seien Sie bereit, die Veranstaltung kurzfristig anzupassen, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Formate nicht wie geplant funktionieren.

Interdisziplinarität und Zusammenarbeit fördern

  • Interdisziplinären Einblicken Raum geben: Planen Sie für den Beginn der Veranstaltung den spezifischen Einblick in die beteiligten Disziplinen und kalkulieren Sie dafür genügend Zeit ein (z.B. für Fragen und Diskussionen).
  • Verschiedene Herangehensweisen abdecken: Decken Sie verschiedene methodische Perspektiven ab und ermöglichen Sie Studierenden, unterschiedliche Ansätze kennenzulernen.
  • Zusammenarbeit fördern: Setzen Sie studentische Arbeitsgruppen gezielt heterogen zusammen, um den überfachlichen Austausch zu fördern.
  • Diskussionen anregen: Planen Sie in den Lehrveranstaltungen genügend Zeit für Diskussionen über Fachgrenzen hinweg ein.
  • Klare Struktur bieten: Geben Sie klare Anweisungen und Erwartungen bezüglich der interdisziplinären Zusammenarbeit. Das gibt den Studierenden in der anspruchsvollen Veranstaltung Sicherheit und Orientierung.
     

Förderung

Die FIV-Ausschreibung erfolgt pro Semester. Die Umsetzung der bewilligten FIV-Projekte findet jeweils im Herbstsemester oder im Frühjahrssemester statt. Die Universität Bern stellt den am FIV-Projekt teilnehmenden Instituten Zusatzmittel (Personalpunkte oder finanzielle Beiträge) zur Verfügung. Diese können für die Durchführung einer Lehrveranstaltung eingesetzt oder als Anschubfinanzierung für nachhaltige Entwicklungen in der interdisziplinären Lehre verstanden werden.
Bewilligte Projekte erhalten gemäss dem beantragten Bedarf Zusatzmittel in Höhe von 12 Personalpunkten (PP) oder alternativ einen finanziellen Beitrag von maximal 10'000.- CHF. Die PP dienen zur zeitlichen Entlastung der Projektleitenden oder können für Lehraufträge verwendet werden. Der finanzielle Beitrag kann bspw. für Exkursionen, Gastvorträge, Vorbereitungsveranstaltungen und dergleichen eingesetzt werden.

Rahmenbedingungen

  • Bei einem FIV-Projekt handelt es sich um die Konzeption und Umsetzung einer interfakultären Lehrveranstaltung für Studierende im Grundstudium (Bachelor- oder Masterstufe). Demnach ist es ein Kooperationsprojekt mindestens zweier Fakultäten der UniBE, wobei sich beide/mehrere Projektpartner und Projektpartnerinnen (Dozierende) aktiv daran beteiligen.
  • Studierende mindestens zweier Fakultäten müssen an der FIV-Veranstaltung teilnehmen und sich die erworbenen Credits an das jeweilige Grundstudium anrechnen lassen können.
  • Eine Kooperation mit Graduate Schools oder externen Projektpartnern und Projektpartnerinnen ist möglich, aber nur unter Erfüllung sämtlicher Rahmenbedingungen (siehe oben).
  • Die Unterstützung der bewilligten FIV-Projekte ist auf ein Semester begrenzt. Von dieser Vorgabe kann abgewichen werden, wenn es sich um eine inhaltlich zusammenhängende Lehrveranstaltung über zwei aufeinanderfolgende Semester handelt.

Antragsverfahren bei Kooperationen mit der Humanmedizin

Projektleitende müssen vor Einreichung ihres FIV-Antrags Rücksprache mit der Leitung Studiendekanat Medizin nehmen. Es werden nur FIV-Projekte aus der Humanmedizin in das Evaluationsverfahren des Vizerektorats Lehre einbezogen, die vor Einreichung des FIV-Antrags vom Studiendekanat Medizin hinsichtlich Umsetzbarkeit positiv eingeschätzt wurden.
 

Die Eingabefrist für das FS2025 ist verstrichen.
Hier finden Sie beispielhaft den Projektantrag.

Die Projektverantwortlichen verpflichten sich zur schriftlichen Dokumentation und Evaluation ihres FIV-Projekts. Spätestens drei Monate nach Projektabschluss ist ein Projektbericht per E-Mail zuhanden des Vizerektorats Lehre (gute.lehre@unibe.ch) einzureichen. Die Berichterstattung erfolgt mit dem hierfür vorgesehenen Formular «Projektbericht FIV». Dem Bericht muss die Auswertung der Lehrveranstaltungsevaluation beigelegt werden.

Der FIV-Projektpool informiert über die bisherigen FIV-Projekte. Zu jedem Projekt gibt es eine Beschreibung und ein Fazit.

Was Dozierende über ihre FIV-Projekte sagen

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„Die intensive Einbindung der Studierenden in den Lernprozess und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, schufen eine positive Lernatmosphäre und förderten die fachübergreifende Interaktion zwischen den Teilnehmenden.“

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„Das Seminar gewährte den Studierenden beider Fakultäten einen Blick über den «Tellerrand» hinaus in eine andere Wissenschaft, deren Erkenntnisse und Methodik sowie in die Herausforderungen und Vorteile interdisziplinärer Zusammenarbeit.“

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„Das Interdisziplinäre Forschungskolloquium schuf eine intensive Diskussionsatmosphäre, die echte Interdisziplinarität ermöglichte: sowohl die Teilnehmenden wie auch die Projektverantwortlichen waren bereit, die Komfortzone der eigenen Disziplin zu verlassen und auf andere Sichtweisen von Wissenschaft und ihrer Leistungen einzugehen.“

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