Interdisziplinarität

Das FLE-Projekt «Studentische Selbstverantwortung und Interdisziplinarität in der juristischen Lehre» integrierte nicht-juristisches Wissen in juristische Lehrveranstaltungen. Studierende werden nun intensiver in ihren Fähigkeiten der wissenschaftlichen Arbeitstechniken geschult und ihre Kompetenzen im Bereich des interdisziplinären und selbstverantwortlichen Lernens und Arbeitens gestärkt.

1. April 2025

Das Projekt in Kürze

Das FLE-Projekt wurde 2023 / 2024 durchgeführt und förderte die Integration nicht-juristischen Wissens in juristische Lehrveranstaltungen. Hierzu wurden Vorlagen und Handreichungen entwickelt, um Studierende in ihren Fähigkeiten des Recherchierens, Präsentierens und Schreibens zu schulen. Besonders gefördert wurde die Fähigkeit zur kritischen Beurteilung und Integration von nicht-juristischem Wissen (z. B. technologische, wirtschaftliche oder soziologische Aspekte), um zukünftige juristische Praktiken zu bereichern. Interdisziplinäre Perspektiven wurden aktiv reflektiert und genutzt, um die Meta-Recherchefähigkeit der Studierenden zu stärken.

Insgesamt zielt das didaktische Konzept darauf ab, interdisziplinäres Denken, kritisches Urteilsvermögen und praktische Fähigkeiten bei den Studierenden zu fördern, indem sie nicht-juristisches Wissen in ihre juristische Ausbildung integrieren.  

Dazu wurden erstens die Grundlagen der juristischen Arbeit, die in der Vorlesung „juristische Arbeitstechnik“ vermittelt werden, auch in späteren Semestern besser verfügbar gemacht. Zweitens wurde nicht-juristisches Wissen in den Lehrplan integriert. Dies geschah durch die Entwicklung von Vorlagen und Handreichungen, die Dozierenden dabei helfen, relevante nicht-juristische Themen in ihre Seminare einzubinden.  

Studierende werden nun aktiv in den Lernprozess einbezogen. Sie gestalteten eigenständig oder in Gruppen eine Lektion zu einem ausgewählten Thema, das sowohl juristische als auch nicht-juristische Aspekte umfasst.  

Mit Blended Learning werden asynchrone Einzel- und Gruppenarbeiten mit synchronen Seminartagen kombiniert. Die Studierenden nutzen Online-Tools für Lektüre, Diskussionen und Umfragen, ergänzt durch Präsenzseminarphasen.

Das Projekt hat erfolgreich dazu beigetragen, fachexternes Wissen in die juristische Lehre zu integrieren, wodurch Jurastudierende notwendige interdisziplinäre Kompetenzen für ihre Berufspraxis erwerben können. 

Nutzen für die Studierenden

  • Berufsvorbereitung: Vermittlung vielseitiger Kompetenzen (siehe folgende Punkte) für die dynamische juristische Praxis.
  • Interdisziplinäres Denken: Integration nicht-juristischer Perspektiven in juristische Analysen.
  • Praktische Fertigkeiten: Verbesserung in Recherche, Präsentation und Schreiben.
  • Kritische Analyse: Fundierte Beurteilung und Integration verschiedener wissenschaftlicher Perspektiven.
  • Kollaboratives Arbeiten: Durch Gruppenarbeiten und Diskussionen in den Seminaren lernen Studierende effektive Teamarbeit kennen.
  • Selbstverantwortung: Stärkung der Selbständigkeit durch eigenständige Gestaltung von Seminaren und Projekten.

Nutzen für die Dozierenden und die Fakultät

  • Erweiterung der Lehrkompetenz: Erweiterung interdisziplinäre Lehrkompetenzen. Möglichkeit, den Studierenden eine vielseitigere und praktisch orientierte Ausbildung anzubieten.
  • Ausbildung weiterentwickeln: Die Fakultät kann die Ausbildung von hochqualifizierten Absolventinnen und Absolventen vorantreiben, die den Anforderungen einer zunehmend interdisziplinären Berufswelt gewachsen sind.
  • Kollaboration intensivieren: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen etabliert Möglichkeiten für weitere interdisziplinäre Kollaboration in Lehre und Forschung.

Das Projekt richtete sich zunächst an Studierende bestehender interdisziplinärer Seminare wie Civil Law & Computer Science, Recht & Digitalisierung oder Methoden der Empirischen Rechtsforschung. Diese werden regelmässig auf Bachelor- oder Masterstufe angeboten.  

Die Ergebnisse des Projektes wurden umfassend verbreitet – u.a. via QSE-Kommission und in Form eines Vademecums an die nebenamtlichen Dozierenden. Die entwickelten Materialien sind nun dauerhaft für alle Lehrenden zugänglich. In der Fakultät wird die Integration des Projektes in die Diskussionen über die Weiterentwicklung der juristischen Arbeitstechnik einfliessen. Die Seminare, die im Rahmen des Projektes durchgeführt wurden, werden weiterhin regelmässig angeboten.

Das Projekt griff didaktische Innovationen auf, die bereits von Tobias Eule entwickelt und im Rahmen des FIL-Projekts «Law and Society Case Clinic» gefördert wurden.

Sie sind am Projekt und den Projektergebnissen interessiert? Dann wenden Sie sich gerne an Prof. Dr. Tobias Eule.

Weitere Informationen

Die Entwicklung von «Interdisziplinarität» wurde 2023 / 2024 vom Vizerektorat Lehre der Universität Bern im Rahmen von FLE – Fakultäre Lehrentwicklung (ehemals «FILFLE») unterstützt. Hier finden Sie Informationen zum Förderangebot.