Interreligious Studies

Das Projekt «Interreligious Studies – Postsecularly Extended» erhöhte die Sichtbarkeit der Interreligious Studies und erweiterte sie um eine postsäkulare Perspektive. Dazu wurden Lehrveranstaltungen inhaltlich und didaktisch neu- und weiterentwickelt. 

10. Februar 2025

Das Projekt in Kürze

Das Projekt «Interreligious Studies – Postsecularly Extended» zielte darauf ab, die interreligiösen Studien um eine postsäkulare Perspektive zu ergänzen, mit didaktischen Innovationen zu erweitern und in fakultätsübergreifende Kooperationen einzubinden. Durch die Umsetzung von Lehrveranstaltungen wie dem «Postsecular Lab» und «Religionen in Bern» wurde dieses Ziel erreicht. Dabei entstanden und entstehen weiterhin zahlreiche interdisziplinäre Diskussionen und studentische Beiträge, die auf dem Blog «Interreligious Studies» veröffentlicht werden. 

Bisher dominierten religiöse Perspektiven in den interreligiösen Studien (IRS). Die postsäkulare Entwicklung, die das säkulare Weltbild infrage stellt und ein neues Interesse an religiösen Traditionen weckt, wurde in dieser Ausrichtung bisher unzureichend berücksichtigt. Das Projekt reagierte auf diese Veränderungen, indem es eine postsäkulare Dimension in die interreligiösen Studien einbrachte und einen erweiterten Dialog zwischen religiösen und säkularen Ansätzen ermöglichte.  

Durch didaktische Innovationen ist es gelungen, die Lehre in diesem Bereich attraktiver zu gestaltet und den Lernerfolg der Studierenden zu erhöhen. Die Kooperation zwischen verschiedenen Fachbereichen und Fakultäten schuf dabei die Ausgangslage für eine ganzheitliche, transdisziplinäre Herangehensweise. 

Nutzen für die Studierenden

  • Interdisziplinäre Lehre: Die postsäkulare Perspektive implizierte die Hinterfragung säkularer Gewissheiten angesichts des Fortbestands der Religionen. Sie bietet damit eine nicht konfessionelle / nicht religiöse Auseinandersetzung mit Religion und damit eine interdisziplinäre Perspektive an, durch die Studierende der IRS, Theologie, Religionswissenschaft, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichte, Postcolonial- und Gender-Studies anspricht.  
  • Wissensvermittlung: Studierende nutzen die Website interrel |blog, um studentische Beiträge in einem Blog zu veröffentlichen. Dies stärkt Kompetenzen der Wissensvermittlung und erhöht die Sichtbarkeit ihrer Arbeiten (Die Website wird ca. 1’000 Mal im Monat abgerufen). 

Nutzen für die Dozierenden und Fakultäten

  • Durch Einsatz innovativer Lehrmethoden Erhöhung der Sichtbarkeit der Fakultät im Bereich moderne, interdisziplinäre Lehre.
  • Erweiterung von Lehrinhalten um postsäkulare Ansätze. 
  • Schärfung des Profils der Fakultät als Ort der transdisziplinären Forschung. 
  • Stärkung des Dialogs zwischen religiösen und säkularen Ansätzen, was Dozierenden eine breitere und dynamischere Auseinandersetzung mit den Themen ermöglicht.  
  • Durch die Förderung des Dialogs zwischen religiösen und säkularen Ansätzen wird die Fakultät noch stärker zu einem Ort des offenen und vielfältigen Diskurses. 

 

 

Das Projekt hatte mehrere Lehrveranstaltungen zum Gegenstand. Diese wurden neu geschaffen oder weiterentwickelt und werden nun laufend angeboten. 

  • Postsecular Lab: Dies ist eine neu entwickelte Lehrveranstaltung, die auf einem praktisch orientierten Format basiert. Studierende aus verschiedenen Fakultäten arbeiteten in Kleingruppen an postsäkularen Fragestellungen. Sie laden Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen ein, moderieren Diskussionen und erstellen Blogbeiträge interrel |blog. Ausgezeichnete Beiträge werden auch ausserhalb des Blogs veröffentlicht. Dieser Ansatz fördert selbstgesteuertes Lernen, transdisziplinäres Arbeiten und die Anwendung von theoretischen Konzepten in praktischen Situationen. Die Veranstaltung wurde von den Studierenden herausragend evaluiert. 
  • Religionen in Bern: Eine bereits etablierte Lehrveranstaltung, die durch das Projekt inhaltlich erweitert und innovativ umgestaltet wurde. Studierende besuchen religiöse Gemeinschaften vor Ort, erstellen Blogbeiträge zu ihren Erfahrungen. Die Methode des selbstgesteuerten Lernens und kollaboratives Arbeiten wird betont, wodurch ein aktiver Wissensaustausch der Studierenden stattfindet. 
  • Weiterentwicklung der Veranstaltung «interr» (ehemals «Sozietät IRS») mit Schwerpunkt auf Beiträgen zum Blog.

Die innovativen Elemente liegen in der Integration einer postsäkularen Perspektive, der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fakultäten, der Nutzung eines erweiterten Blogs als Plattform für Studierendenbeiträge und der Betonung von selbstgesteuertem und kollaborativem Lernen. Diese Elemente bieten den Studierenden eine moderne, interdisziplinäre und praxisnahe Lernerfahrung, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzt. 

Das transdisziplinäre Feld des Postsäkularen bietet sich in ausgezeichneter Weise dafür an Studierende aus anderen Fakultäten anzusprechen. Daher wurde mit Plakaten und auf anderen Wegen fakultätsübergreifend auf dieses Format aufmerksam gemacht. In Zukunft sollen auch die Möglichkeiten diskutiert werden, das Postsecular Lab für andere Curricula zu öffnen. 

Die Nachhaltigkeit des Projektes wird durch folgende Massnahmen sichergestellt: 

  • Curriculare Integration: Durch die Aufnahme des Postsecular Lab in das Curriculum der «Interreligious Studies» wird die Lehrveranstaltung auch zukünftig angeboten. 
  • Fortlaufende Evaluation: Die regelmässige Evaluation der Lehrveranstaltungen und des erweiterten Blogs ermöglichen es, auf Veränderungen und Anpassungen zu reagieren und die Qualität der Angebote zu gewährleisten. 
  • Öffentliche Sichtbarkeit: Die Veröffentlichung von Studierendenbeiträgen wird die öffentliche Sichtbarkeit des Projektes stärken und Studierende anziehen, die an interdisziplinären und aktuellen Themen interessiert sind.

Das Projekt griff didaktische Innovationen auf, die bereits von Dr. Maria Lissek und Sina von Aesch vom Institut für Historische Theologie entwickelt und im Rahmen des FIL-Projekts «Religionen in Bern» gefördert wurden. Dazu gehörten die Einführung eines von Zoë Beer erarbeiteten Blogs als Lehr- und Lerninstrument sowie die Nutzung von selbstgesteuertem und kollaborativem Lernen. 

Sie sind am Projekt und den Projektergebnissen interessiert? Dann wenden Sie sich gerne an Prof. Dr. Luca Di Blasi.

 

Die Entwicklung von «Interreligious Studies – Postsecularly Extended» wird 2023 / 2024 vom Vizerektorat Lehre der Universität Bern im Rahmen von FLE – Fakultäre Lehrentwicklung (ehemals «FILFLE») unterstützt. Hier finden Sie Informationen zum Förderangebot.